Travel with the Zimmermanns
Ayurveda im Nikki‘s Nest (travelwiththezimmermanns.wordpress.com)
Namaste!
5:30. Die ersten Glockenschläge aus dem benachbarten Tempel machen uns wach. Wir drehen uns derweil noch einmal schön im Bett unter dem Moskitonetz um. Nachdem die Glocken dann 2 bis 3 mal so etwa alle halbe Stunde geläutet haben, stehen wir gegen 7 Uhr auf und genießen den Blick durch die Palmen auf das Meer mit dem Meeresrauschen. Dazu gesellen sich die Rufe der vielen Seeadler, die hier in den Palmen leben und auch das Krächzen der Krähen, dass uns ein bisschen an Hamburg erinnert.
An der Palme vor uns, an der wunderschöne Orchideen wachsen, huscht ein Squirill (ein sogenanntes Eichhörnchen) hinauf. Wir haben alle Hörnchen als A- und B-Hörnchen getauft, putzig sind sie allemal, aber mit den ganzen Greifvögeln leben die auch ganz schön gefährlich.
Auf der Brüstung sitzt ein Pfau und richtet sich seinen langen Pfauenschwanz. Der Tag kann beginnen…
8:15 geht es mit knapp 1,5 Stunden Yoga mit einem fantastischen Blick zum Meer so richtig los. Wir könnten auch früher, aber 6:45 klingt einfach zu falsch in der ersten Woche. Außerdem ist der Kurs immer proppenvoll.
Nach der Morgengymnastik mit 8 Sonnengrüßen und anderen Übungen geht es tiefenentspannt zum Frühstücksbüffet. Es gibt viel Obst, Porige, Müsli, mal herzhafte mal süße Pfannküchlein, und noch so andere Sachen. Und immer mit Tee. Wer mag kann auch Eier in allen Variationen haben, ebenso Kaffee. Wir bleiben hart beim ayuverdischen Gedanken und holen uns noch was von dem leckeren Obst.
Anschließend ein kleiner Spaziergang auf dem laaaaangen Sandstrand, an dem die Fischer ihre Boote ins Wasser hinein oder mit ihrem Fang wieder hinaufziehen, um dann ihre Ausbeute zu begutachten. Das kann mal gefühlt eine halbe Tonne Fisch sein, mal 20 Kilo. Die Händler stehen schon bereit, ein paar Geldscheine wechseln die Besitzer, und schon wird der Fisch abtransportiert. Schnell verarbeitet werden muss er auch, um 10:00 sind es schon locker 30 Grad…
12:30 essen wir eine Kleinigkeit zum Mittag. Wir beginnen mit einer Suppe und anschließend dem auf unsere Doschas abgestimmten Essen und Tee. Wieder Buffet mit leckeren Speisen, die wir in der Qualität wohl nicht mehr so häufig bekommen werden. Die Bedienung wuselt um uns herum, hier noch ein Brot, dort vielleicht noch ein Saft?
Am ersten Tag hatten wir einen Termin beim Arzt und in einer Stunde hat er viel über uns und unser Leben erfahren, den Blutdruck gemessen, die Augen, Zunge und Fingernägel inspiziert und uns dann in Doshas aufgeteilt.
Per ist Kapha Pitta und Annette ist Vatta Pitta.
Folgende Bedeutungen haben diese Tridoshas:
Vata – Luft und Raum
Pitta – Feuer
Kapha – Erde und Wasser
Um 14 Uhr haben wir unsere 2 stündige Massage. Das System der Terminvergabe ist uns ein Rätsel, am Vorabend geht ein Angestellter mit einem Büchlein (!) von Tisch zu Tisch, fragt – wenn er es sich nicht nicht gemerkt hat – nach der Zimmernummer und nennt einem dann den Termin für den nächsten Tag.
Nochmal: mit der Hand aufgeschrieben, ohne Verwechselungen oder Durcheinanderkommen. Ich suche vergeblich einen Computer hier, wie schaffen die das nur jeden Tag wieder, die Termine zu koordinieren? Und bald jeden Tag hat man zu einer anderen Uhrzeit „Therapy“ …
Die Massagen bauen aufeinander auf, sind abgestimmt auf den jeweiligen Patienten, aber irgendwie haben alle irgendwann neben den zu erwarteten Öl-Massagen auch „Powder“-Massagen. Es riecht auf jeden Fall ähnlich wie Curry und hat auch solch eine Konsistenz … was uns etwas zu denken gibt 🙂
Zwei Masseure/-innen rubbeln dann ca. 20 Minuten rundherum das Puder (… es könnte Hähnchen-Curry sein …) in die Haut. „Please lay on the back, please turn, lay on your side, turn …“ boa, und die Beiden schrubben bis man glaubt, die Haut ist bald durch. Jede erworbene Sonnenbräune verschwindet erst unter gelb, und am Ende ist man wieder weiß wie nach einem schönen langen Winter ohne Sonne oder 6 Monate Kelleraufenthalt.
Anschließend gibt es eine Ölmassage, die sogenannte Abyhangamassage, bei der warmes Öl einmassiert wird. Es riecht nach Sesam („yes, that’s right, with some herbal treatment…“) und führt zumindest bei Per zu einem interessanten Öl-Wasser Gemisch, denn die Aircondition ist traditionell das geöffnete Fenster … ein Traum für den skandinavischen Typus bei 35°C draußen vor der Tür.
Aber was für ein Traum: jetzt nur noch ein Masseur, der erst einen im Sitzen Kopf und Schulter durchknetet, bis man Sterne sieht. Dann rauf auf die Liege (vom Puder gereinigt, frisches Laken druff) – „please liegen Sie auf den Bauch“ – und weiter geht es. Wahnsinn. Per‘s Oberschenkel, auf denen man(n) noch vor einer Woche hätte Holz hacken können (so als feste Unterlage halt), sind butterweich! Kleiner Nebeneffekt: Beim Yoga läufts dadurch auch immer besser !
Zu guter Letzt gibt es eine Kräuterstempelmassage, bei der das Öl heiß erhitzt wird, der mit Kräutern gefüllte Stempel eingetaucht wird und dann auf dem Körper gestempelt/eingerieben wird. Eine andere Variante ist das Stempeln mit „Hot water“. Natürlich besonderes Wasser („Hot water with some seeds cooked inside, yes …“).
Nun sind 2 Stunden um und wir fühlen uns einfach nur relaxed (neudeutsch: Chilled), dass wir es so gerade zu uns auf die Terrasse vor unserem Chalet schaffen und uns auf die Liegen fallen lassen und mit dem tollen Blick weiterhin entspannen. Das Öl soll noch weitere 2 Stunden einwirken, bevor wir duschen dürfen. Kein Problem, sind eh zu müde oder zu träge.
18:30 beginnt das Dinner. Nach so einem anstrengenden Tag geht schon wieder was, und einige andere Gäste haben sich schon vor der Rezeption erwartungsvoll versammelt. Es kann auch an dem WLAN liegen, dass auf den Bereich begrenzt ist. Jedenfalls schauen alle auf Ihre Handys, oder telefonieren per FaceTime mit zu Hause, oder schreiben WhatsApps. So ganz funktioniert der „digital-detox“ nicht, aber 5-10 Minuten am Tag sind bestimmt nicht so schlimm.
Wir beginnen mit einer Suppe, dazu gibt es unseren Tee, wieder je nach Dosha verschieden. Dann unser Dosha-Essen. Immer lecker. Ohne Fleisch oder Fisch oder Huhn … geht doch! Zusätzlich gibt es noch Salate, Obst und zwei warme Diätspeisen und sogar Nachspeisen. Geschmacksexplosionen jedes Mal. Nun nach einer guten Woche lieben wir weiterhin das Essen und es fehlt an nichts. (Wobei: also so ein leckeres Frühstücksei mit Brot und Butter ist Per letztens im Traum erschienen … aber er bleibt hart!)
Nach tollen Gesprächen beim Dinner mit den anderen Gästen fallen wir zwischen 21 und 22 Uhr zufrieden und entspannt ins Bettchen und lassen und von den Nachtgeräuschen mit Zikaden, dem Meeresrauschen und dem Wind in den Palmblättern in den Schlaf wiegen.
Die Behandlung hört sich sicherlich wie ein Traum an, aber da passiert etwas mehr:
Die ersten 3 Tage haben wir Tag und Nacht geschlafen und sind nur zu den Essenszeiten und der Massage aufgestanden. Weiterhin kamen bei Annette wahrscheinlich durch die Entschlackungsmassagen Kopfschmerzen hinzu. Nach dem 8. Tag hatten wir unseren Purogations-Tag, also den Reinigungstag. Seit dem geht es so richtig gut.
Dieser Tag ist fast schon etwas besonderes: so ca. nach einem Drittel des Aufenthalts, nachdem man sich bestenfalls im Sinne der Kur ernährt hat (also kein Ei und so), geht’s zur Darmreinigung. Sollte ja nicht mehr viel drin sein, also im Darm. Die auserkorenen Patienten erkennt man an den Thermokannen am Abend mit warmen Wasser für die Nacht. Aufgerissene Augen und geflüsterte Fragen bei denjenigen, die zum ersten Mal so eine Kur machen und sich bei erfahrenen Gästen nach dem Ablauf (im wahrsten Sinne des Wortes …) erkundigen. „Alles Gute und viel Erfolg“ – Wünsche begleiten die Auserwählten in die Nacht. So oder so ähnlich muss das früher gewesen sein, als die Gladiatoren zum ersten Mal vor dem Einzug in die Arena standen und auch nur Gerüchte davon gehört hatten, was sie denn nun wirklich erwartet.
Nun, wie läuft so ein Purogations-Tag nun ab?
Am Abend muss man die Menge von ca. 5 Teelöffeln Ghee vor dem Zubettgehen nehmen. Ghee ist irgendwie so ähnlich wie Butter, etwas anders natürlich, schmeckt ähnlich, und wird traditionell in Indien eingesetzt für alles mögliche, auch mal zum Einreiben und Übergießen von Statuen bei besonderen Festen, zum Kochen, und halt in reiner Form zur Darmreinigung.
Annette fand es super ekelig, schmeckte halt nach abgestandener Butter. Die Geschmäcker gehen da ein bisschen auseinander, von „geht gar nicht, mir wurd sofort übel“ bis zu „fast wie zerlassene Butter, fehlen nur die Kartoffeln“ ist das Feedback gemischt. Einig ist man sich, dass man so was nicht jeden Tag haben muss.
Am nächsten Morgen um 6 Uhr (das erste Mal den Wecker gestellt) schluckt man eine Pille und eine halbe Stunde später geht die Party los. Ablauf-Ende dann so gegen 10 Uhr. Danach gibt es eine salzige Buttermilch und gegen 12 Uhr gibt es als „Kickstarter“ eine leichte Reissuppe, um die Verdauung wieder anzuschmeissen.
Bis 19:30 muss man dann aushalten, dann darf man wieder essen, jedoch an dem Abend nur warmes Essen.
Also, alles überstanden und es geht uns super👍
Die Zeit geht so vorüber und es kommt uns vor, als wären wir schon viele viele Wochen hier. Das Klima ist sehr warm und teilweise schwül bei ca. 30°C und mehr. Nachts gehen die Temperaturen auf 25°C runter, nach ein paar Tagen geht‘s dann. Wir genießen die Zeit und die Massagen und natürlich das Essen.
Gefühlt sind wir schon eine Ewigkeit hier. Die Tage beginnen kurz nach 6 Uhr morgens und enden gegen 22 Uhr und das Meer rauscht unermüdlich. Die Zeit scheint hier nicht zu vergehen und wir genießen die Zeit im Nikki’s Nest mit den wahnsinnig erholsamen Massagen, dem sehr leckeren Essen und natürlich dem Yoga. Das Wetter wechselt von strahlend blauem Himmel, zu bedeckt und manchmal auch sturmflutartigen Regengüssen, aber alles bei schönen warmen Temperaturen.
Aufgrund der kleinen Größe von Nikki’s Nest ist es fast familiär und wir haben schon ganz tolle Leute kennengelernt, aber auch schon verabschiedet.
Es ist auf jeden Fall ein ganz toller Tip von Enjoy Asia aus Hamburg, bei der wir unsere Ayurveda-Kur gebucht haben. Ganz lieben Dank an Mireen, denn es hat hier all unsere Erwartungen weit übertroffen.
Von Gerd (Arzt a.D., super viel Wissen über Indien und sehr netter Begleiter bei zwei Ausflügen) haben wir eine Lesereise für Südindien erhalten „Wunderwelten zwischen Mythos und Morgenrot“ von Bernd Schiller, welches wir nur empfehlen können, da es diesen Teil von Indien wundervoll beschreibt und wir daraufhin schon unsere Tour für die nächsten Wochen umgeplant haben, um einige in dem Buch erwähnten Orte mit zu besichtigen.
Seit letzter Woche haben wir neben der Abhyangam Massage noch ein Ölbad und einen Stirnguss hinzubekommen. Beim Ölbad liegt man in einer niedrigen Holzwanne, in der wir von 2 Therapeuten langsam warmes Öl über den Körper gegossen bekommen. Auch hier dreht man sich auf alle Seiten („Lay on your side, bitte drehen, Lay on your back“), so dass auch jedes kleinste Stückchen der Haut das angenehme Öl erhält. Zwischendurch immer wieder einmassieren und das nächste Öl kommt schon. Um zum Schluss vom ganzen Öl befreit zu werden, wird man mit Palmenblättern „abgezogen“. Dies kann man sich so vorstellen wie die Scheibenwischer am Auto 🙂
Anschließend bekommen wir noch einen Stirnguss, bei dem ca. 20 Minuten in ganz ganz langsamen Bewegungen, wie bei einem Pendel, das warme Öl über die Stirn gegossen wird. Das ist so entspannend, dass wir (besonders Annette) mehrfach dabei weggenickert und erst von unserem eigenen „Schnarchen“ wieder aufgewacht sind. Da das Öl in den Haaren noch eine Zeit einwirken soll, erhält man ein Kopftuch. Der Kreativität der Therapeuten sind kaum Grenzen gesetzt, von Prinzessin Lea bis hin zum Maharadscha reicht das Repertoire. Besonders kunstvolle Kopfbedeckungen werden von den anderen Gästen anerkennend gewürdigt, wer denn bitte der Therapeut sei, der dieses Kunstwerk erstellt hat?
Die letzten Tage bekommen wir zusätzlich ein Reismilchbad, welches genau so abläuft wie das Ölbad nur halt mit warmer Reismilch, welche mit einem Kräuter-Reis-Stempel aufgetragen wird. Zusätzlich gibt es On-Top noch eine Ohren und Augenreinigung. Bei der Ohrenreinigung werden 6 Tropfen Öl in jedes Ohr geträufelt und von außen einmassiert. Die Augenreinigung ist dann schon spezieller. Als erstes sieht man einen Klumpen Teig, aus dem ein Ring geformt wird und dann um die Augen auf das Gesicht „geklebt“ wird. Nun in den Backofen und die Brezen ist fertig 🙂
Nein nein, nachdem der Teigring richtig sitzt, wird warmes flüssiges Ghee auf die Augen in einem dünnen Strahl gegossen. Dabei sind die Augen geschlossen. Doch nachdem alles Ghee im Teigring auf den Augen liegt, heißt es „Open your eyes“. Annette kann nur blinzeln und sieht nur weiß. Ein klein wenig brennt es auch, aber nach knappen 5 Minute Blinzeln, wird das Ghee vorsichtig weg getupft. Und siehe da, auf einmal kann man besser sehen. Öleinläufe gibt es hier auch, Annette hat sogar 3 mal einen bekommen, aber darauf wollen wir gar nicht weiter eingehen (nur ein paar Details: große Spritze ohne Nadel, ca. 100ml Öl… für den Rest bitte Kopfkino anschalten …)
So, nun sind noch weitere Tage vergangen und heute hatten wir unsere letzte Massage mit einem Facepack, womit wir nun noch jünger aussehen 🙂 (wir suchen schon mal unsere Schulranzen wieder raus).
Alles in allem geht es uns nun super gut, der Körper ist ordentlich durchgeknetet und fühlt sich an wie neu und abgenommen haben wir auch noch (Annette 5 kg und Per 7 kg … wir lieben diese Waage …).
Morgen verlassen wir diesen wunderschönen Ort und schauen mal, was es sonst noch so zu sehen gibt.
Und hier noch ein paar weitere Impressionen:
Sonnenuntergang
Divali Lichterfest
Tradition trifft Moderne…
Nach Indien und zum ich
Autorin Christina Mänz über ihre erste Ayurveda-Reise
Genau genommen begann alles mit meinem Friseur. Irgendwie sah der plötzlich beneidenswert anders, einfach besser aus. So klar, auch verklärt, strahlend, nicht verstrahlt. Sagen wir ruhig: innerlich runderneuert. Whow. Sein Zauberwort: Ayurveda!
In Sekundenbruchteilen flöhte ich mein Vorurteilsregister: Das ist was für Leisetreter, Spaßbremsen, Pflanzenesser und Achtsamkeits-Fanatiker. Öl im Haar, Gi im Hals. Früh aufstehen, auf der Matte stehen… Also garantiert nichts für mich.
O.k., ich buche!
Ich buchte und war plötzlich auf dem Gesundheitstrip. Zwei Wochen Panchakarma-Reinigungskur im feuchtheißen Kerala/Indien. Runterkommen statt hoch die Tassen. Es war die pure Neugierde, die mich Käsebrot und Kaffee vergessen ließ. Ich wollte selbst erfahren, was es mit dieser Jahrtausende alten Medizinwissenschaft und Lebensphilosophie auf sich hat.
Ich ließ mich ein und wurde reich belohnt. Manchmal war es anstrengend, meist wohltuend. Befremdlich doch angenehm. Ich atmete tief und schlief durch. Ich warf Bedenken über Bord und nahm Ratschläge an. Ich aß nur, was ich sollte, wann ich durfte und drückte mich weder um Yoga- noch um Meditationsklassen. Ich hielt die Füße still und die Gedanken an. Und oft schaute ich einfach nur so vor mich hin, während das restliche Öl nach den Anwendungen immer größere Flecken in den dunklen Kittel malte. Ich genoss die Schwüle, die mir den Schweiß auf die Stirn trieb und liebte die freundlichen Menschen, die mich umsorgten. Ich lag auf dem Daybed und in der Hängematte. Ich saß im Schatten und am „Abführtag“ stundenlang auf dem Klo. Wird dieser Tag in die Annalen meiner schönsten Urlaubserlebnisse eingehen? Nein. Das reine, leichte, zutiefst beglückende Gefühl am Ende des Elends allerdings schon!
Und so kehrte ich schließlich fröhlich pfeifend sechs Kilo Lebendgewicht und zahllose nicht denkenswerte Gedanken leichter, mit engelsgleichen Gesichtszügen – also rundum im Gleichgewicht und mit einem beachtlichen Vorrat an Kräuterpillen und anderen Mittelchen heim.
Zurück in der Realität wusste ich erst gar nicht, wohin mit all der frischen Energie und herrlichen Gelassenheit, schüttelte es mich kurzfristig beim Gedanken an Kaffee und Käsebrot (das erledigte sich schnell), schwor ich auf warmes Koriander-Wasser als Allheilmittel (hilft auch!) und freute mich über Komplimente, ich sähe so beneidenswert anders, einfach besser, sagen wir ruhig: innerlich runderneuert aus.
Vielleicht sollte ich mich einfach mal wieder auf den Weg machen.
Meine Tipps für die Packliste:
· wenig, dafür leichte und praktische Kleidung (die man eventuell auch ölverschmiert zurücklässt)
· bloß keine ungelösten Probleme oder Alltags-Blödsinn mitschleppen
· dafür aber gute Bücher, deren Handlung vielleicht sogar in Indien spielt (hilft beim Abschalten)
· einen sehr guten Conditioner
· und eine Hornhautraspel. Fragen Sie nicht. Nehmen Sie die einfach mit.